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Fiirwehr anno dazumal

Gampel vor dem Dorfbrand

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1855: Heftiges Erdbeben im Oberwallis. Bewohner von Gampel übernachteten 2 mal unter freiem Himmel.

1862/1863: Mächtiger Sturm grosse Verwüstung des Waldes von der «Sefiegge» einwärts bis in der Gegend «Massholder».

1869–1975: Korrektionsarbeiten an der Lonza und an der Rotteneinmündung.

 

15 + 16. März 1890 Dorfbrand Gampel

(Extrablatt des «Walliser Bote» – Feuersbrunst in Gampel, Originalabschrift)

 

Ein entsetzlicher Unglücksschlag hat in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag

(15. auf 16. März) das ungefähr 450 Einwohner zählende, zwischen Leuk und Raron auf dem rechten Rhoneufer und am Eingang des Lötschentales gelegene Gampel getroffen. Das stattliche Dorf ist fast vollständig in einen rauchenden Schutt- und Trümmerhaufen verwandelt. Aus bisher unermittelter Ursache brach gegen 11 Uhr in einer Scheune Feuer aus, das bei einem gewaltigen Föhnsturm sofort den grössten Teil des Dorfes ergriff, so dass jegliche menschliche Hülfe sich an der Wuth des entfesselten Elementes fruchtlos brach. Es lässt sich in diesem Augenblicke das Unglück nicht in seinem ganzen Umfange übersehen und ermessen. Von der einstigen schönen Dorfschaft sind nur einige wenige Häuser und die neuerbaute Kirche gerettet. 140 Firsten sind in Asche gelegt, 57 Familien ohne Obdach und des nötigsten beraubt, 130 Stück Vieh in den Flammen geblieben. Alles Mobiliar, Kleider, Lebensmittel, Ackerbaugeräte und sämtliche Futtervorräte  sind zu Grunde gegangen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mindestens 200'000 Franken, der die sonst arbeitsame Bevölkerung umso härter schlägt, als die Beschädigten meistens unbemittelt sind. Versichert war rein nichts. Leider haben sich bei den Rettungsarbeiten auch 10 Personen mehr oder weniger schwere Verletzungen und Brandwunden zugezogen. Angesichts des Notstandes der Schwergeprüften ist sofortige Hülfe dringend geboten und richten wir uns in deren Namen nicht nur an alle Walliser in und ausser dem Lande, sondern auch an den bewährten freundeidgenössischen Wohltätigkeitssinn aller Schweizer. Der Staatsrath hat sich am Sonntag Nachmittag in ausserordentlicher Sitzung besammelt, zwei seiner Mitglieder, di HH. de la Pierre und Roten, zur ersten Hülfeleistung auf die Brandstätte abgesandt, eine vorläufige Liebesgabesammlung im Bezirke Leuk angeordnet und die Vornahme einer allgemeinen Kollekte von Haus zu Haus im ganzen Kanton beschlossen. Gaben jeglicher Art (Geld, Lebensmittel, Kleider u.s.m) sind willkommen und können entweder an das Lokale Hülfskomite in Gampel oder an das Departement des Innern in Sitten gerichtet werden. Doppelt gibt, wer sofort gibt!

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Wusstes du…

…dass 1793 in Jeizinen das Dorf gebrannt hatte?

…das die Bewoher im tiefen Schlaf überrascht wurden und nur das nackte Leben retten konnten?

…dass in 20 Minuten das ganze Dorf in ein Flammenmeer verwandelt war?

…dass als Bedachung nicht etwa Schindeln, sondern Schieferplatten dienten?

…dass eine wilde Panik unter der Bevölkerung ausbrach?

…dass der durch das Krachen des brennenden und stürzenden Holzes und durch die Windstösse des Föhns hervorgerufene Lärm fürchterlich war?

…dass überall Hilferufe, Schreie und Weinen, dazwischen das Brüllen des wild durch die Menschenmenge rennende Vieh enorm war?

…dass Kleider oder Nachthemden von Flüchtenden Feuer fing und lichterloh brannten, so dass die Beklagenwerten von Brandwunden bedeckt, in den Bach oder nächsten Brunnen getaucht werden mussten?

…dass ein wild gewordener Stier mehrere Personen verletzte?

…dass des Föhn wegen die Flammen wie aus einem Lötrohr geblasen über das Dorf hinjagten?

…dass die Lonza gegen den Feuerherd geleitet wurde, doch ohne Erfolg?

…dass jede Löscharbeit der herbeigeeilten Feuerwehren mit 16 Spritzen ohnmächtig war?

…dass den Hilfsmannschaften zum Teil ihre Geräte verbrannten?

…dass ein Miststock in einer Entfernung von 200 m Feuer fing?

…dass die Brandröte auch in Thun und Freiburg bemerkt wurde?

…dass das Pfarrhaus abgebrannt ist, die Kirche aber verschont blieb, obwohl die Glockenseile zu verschiedenen Malen Feuer fingen?

…dass das Gemeindehaus mit dem Archiv gerettet werden konnte?

…dass von allen abgebrannten Gebäuden nur zwei versichert waren?

…dass die Bevölkerung von Gampel ein paar Tage vor dem Brand mit dem Vieh von Jeizinen heruntergekommen war und das Heu in den Scheunen alles verbrannte und die Scheunen in Jeizinen leer waren?

…das der Agatha Gedenbrunnen zum 75. Jahrestag des Dorfbrandes erstellt und eingeweiht wurde?

v.l n.r: Uli Schnyder, Albert Tscherry, Max Tscherry, Alex Oggier, Paul Hasler, Christian Martig, Xaver Hildbrand, Rudolf Hildbrand, Paul Zengaffinen

​

Gedicht von Fr. Schneider

…Gampel, all dein Glück ist fort,

Denn in Asche liegt der Ort.

Mit Verzweiflung in den Mienen

Jammerst du auf den Ruinen:

Ist denn keine Hilfe nah?

Ohne Obdach steh ich da!

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Feuerwehrkommandanten von Gampel

1910-1953 Schnyder Josef

1953-1973 Hasler Paul

1973-1978 Hildbrand Xaver

1978-1986 Bitz Moritz

1986-1992 Schnyder Anton

1992-2000 Gsponer Ephrem

2000-2008 Bregy Reinhard

2008-2014 Hildbrand Philipp

2014-2023 Bregy Guido

2023- Schnyder Gerd

Spritzen der Feuerwehr

Spritze Firma Stalder Oberburg, Jg. 1894

Kosten 250 .-

Spritze Firma Stalder Oberburg, Jg. 1894 Kosten 1350 .-

1. Motorspritze Firma Vogt Oberdiessbach,

Jg. 1947

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